27.05.2025
Im Dortmunder Hafen, einem der größten europäischen Kanalhäfen, entsteht mit der Speicherstraße ein neues urbanes Quartier. Der Wandel steht exemplarisch für eine integrierte Stadtentwicklung, die Arbeitsplätze schafft, öffentliche Räume qualifiziert und wirtschaftliche Impulse in ein gewachsenes Umfeld bringt. Für die Immobilienwirtschaft ist das Projekt vor allem eines: ein Standort mit Potenzial – in zentraler Lage, mit gutem Konzept und einer hohen Investitionsdynamik.
Die südliche Speicherstraße bildet den sichtbaren Einstieg in das neue Quartier. In den vergangenen Jahren wurde der öffentliche Raum unter Federführung der Stadt Dortmund deutlich aufgewertet. Die Promenade entlang des Stadthafens, der neu gestaltete Jeanne-Baret-Platz, Sitzgelegenheiten, Wildblumenwiesen und das „Grüne Klassenzimmer“ im Santa-Monika-Park stehen für eine höhere Aufenthaltsqualität und Naherholung am Wasser.
Gleichzeitig wurde die industrielle Vergangenheit nicht verdrängt, sondern sichtbar gemacht: Der historische Portaldrehkran von 1908 bleibt als Landmarke erhalten. Der Raum ist klar auf Fuß- und Radverkehr ausgerichtet – mit barrierearmer Infrastruktur und ohne Autoverkehr.
Die Entwicklung des Quartiers ist nicht nur stadtgestalterisch relevant, sondern auch ökonomisch bedeutsam. Bis 2030 sind Investitionen von rund 296 Millionen Euro vorgesehen – davon rund drei Viertel aus privater Hand. Laut IFWI-Studie entstehen so über 4.000 neue Arbeitsplätze, vor allem in der Digitalwirtschaft, unternehmensnahen Dienstleistungen, Bildung und Kultur.
Die südliche Speicherstraße entwickelt sich bereits heute zu einem funktionalen Gründungs- und Wissensquartier. Projekte wie der Lensing Media Port, die Akademie für Theater und Digitalität oder der Heimathafen Nordstadt sind in Betrieb oder im Bau. Der Anteil hochwertiger Büroflächen hilft, den angespannten Dortmunder Büromarkt gezielt zu entlasten.
Mit dem Wettbewerb des Architekturbüros COBE wurde ein zukunftsfähiger Rahmen für die Entwicklung der nördlichen Speicherstraße gelegt. Auf rund 10 Hektar soll ein offenes, kleinteilig strukturiertes Quartier entstehen, das durchmischt ist und Raum für Kreativwirtschaft, Gastronomie, soziale Träger und digitale Dienstleistungen bietet.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Umnutzung der ehemaligen Stahlhalle: Die Entwicklungsgesellschaft d-Port21 prüft die Realisierung einer offenen Quartiershalle mit Werkstätten, Veranstaltungsflächen, Studios und temporären Nutzungen. Laut Machbarkeitsstudie ist das Projekt wirtschaftlich tragfähig und städtebaulich sinnvoll.
Begleitet wird die Planung durch einen kontinuierlichen Bürgerdialog. Anregungen aus der Nachbarschaft wurden in den Bebauungsplan übernommen. Die Integration in das bestehende Hafenareal bleibt gewahrt – nicht zuletzt durch die geplante Drehbrücke über den Kanal und die Anbindung an die H-Bahn.
Eine Besonderheit der Quartiersentwicklung ist der Verzicht auf Wohnimmobilien. Diese Entscheidung wirkt stabilisierend: Sie schützt die angrenzende Nordstadt vor spekulativem Druck und bewahrt die Funktion des Hafengebiets als Industrie- und Gewerbestandort.
Die IFWI-Studie prognostiziert nur moderate Bodenwertsteigerungen. Die Preise entwickeln sich unter dem Dortmunder Durchschnitt, eine übermäßige Belastung für Anrainer ist nicht zu erwarten. Auch auf dem Wohnungsmarkt gibt es laut Analyse keine Anzeichen für beschleunigte Mietsteigerungen im Umfeld.
Für Immobilienunternehmen bietet das Quartier eine klare Gelegenheit, sich in einem sich entwickelnden Standort strategisch zu positionieren:
Gute Erreichbarkeit und Nähe zum Stadtzentrum
Klar definierte Nutzungsschwerpunkte (Gewerbe, Bildung, Kultur)
Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Investoren
Architektonische und konzeptionelle Qualität
Besonders interessant ist das Zusammenspiel von digitaler Wirtschaft und klassischer Logistik – ein Profil, das in Dortmund über Jahre gewachsen ist und am Hafen seine räumliche Entsprechung findet.
Die Quartiersentwicklung Speicherstraße zeigt, wie sich städtebauliche Transformation mit wirtschaftlicher Vernunft und öffentlichem Interesse in Einklang bringen lässt. Die klare funktionale Trennung – Fokus auf Büro-, Kultur- und Bildungsnutzung, bewusster Verzicht auf Wohnraum – schützt bestehende Strukturen und vermeidet übermäßigen Preisdruck.
Für Investoren, Projektentwickler und Unternehmen bietet das Quartier eine klare Perspektive: zentral gelegen, gut erschlossen, in einem Umfeld mit wachsendem Profil. Der Standort gewinnt an Attraktivität – nicht durch Symbolik, sondern durch Substanz: Infrastruktur, Nutzerqualität und Sichtbarkeit am Wasser.
Ob und wie sich die erwarteten Cluster- und Innovationsimpulse tatsächlich entfalten, bleibt abzuwarten. Fest steht aber: Die Grundlagen sind geschaffen. Was nun folgt, ist Umsetzung mit Augenmaß – und der Beweis, dass integrierte Entwicklung in industriellen Bestandsräumen möglich ist.
Stadt Dortmund – Hafenentwicklung Speicherstraße: dortmund.de
EFRE NRW – Projektbeschreibung: efre.nrw
Wirtschaftsförderung Dortmund – Projektübersicht: wirtschaftsfoerderung-dortmund.de
Nordstadtblogger – Quartiershalle: nordstadtblogger.de
IFWI – Die Quartiersentwicklung Speicherstraße im Dortmunder Hafen, 2021
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